Rückblick auf den Auftakt-Workshop zur Regionalentwicklung
Eine Veranstaltung des Partnernetzwerks KBS
- Erschienen amUnter dem Titel „Regional-Workshop“ bot die KBS ein neues Veranstaltungsformat an, das sich auf lokaler Basis mit nachhaltiger Regionalentwicklung und dazu passenden EU-geförderten Ansätzen zur Strukturförderung des ländlichen Raums sowie zur Förderung integrierter Ansätze von städtischer und ländlicher Entwicklung befasste. Für den Auftakt wurde dazu die Region Barnim-Uckermark gewählt. Dazu lud die KBS am 20. Februar die zuständigen Landesministerien, Verwaltungsbehörden, die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpartner, Projektträger und zahlreiche weitere Interessierte in das Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde ein.
Als Referent*innen nahmen teil:
- Dorothea Angel, Staatskanzlei des Landes Brandenburg
- Silke Leuschner, Stadt Eberwalde
- Jana Knaack, LAG Uckermark
- Dr. Robert Schmidt, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Zum Auftakt erläuterte Dorothea Angel die Brandenburger Regionalentwicklungsstrategie (RES) sowie den aktuellen Umsetzungsstand der REGIONALE und der regionalen Schlüsselvorhaben. Für die Region Uckermark-Barnim standen dabei die Themen Transformation, Naturhaushalt und regionale Wertschöpfung im Mittelpunkt. Schlüsselvorhaben in der Region werden der Innovationscampus meBest in Schwedt/Oder und eine klimaangepasste Landnutzung in der Region sein, wozu u. a. die Renaturierung von Seen und die Anpassung von Bewirtschaftungsmethoden gehören.
Der Anspruch, verschiedene Förderprogramme zusammenzudenken und Förderung „aus einem Guss“ zu gestalten, wird oft formuliert. Wie schwierig das in der Praxis sein kann, wurde von der Leiterin des Stadtentwicklungsamtes Eberswalde, Silke Leuschner, anschaulich dargestellt. Im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs wurden in Eberswalde unter dem Titel Grün-Clever-Gemeinsam zusammen mit Umlandgemeinden verschiedene Projekte auf den Weg gebracht. Die Komplexität der Förderung führte dabei oft zu Verzögerungen und Umplanungen. Dennoch konnten für Eberswalde und die Region wichtige Vorhaben umgesetzt werden, z. B. das, mit EFRE-Mitteln geförderte Fahrradparkhaus am Bahnhof.
Über das mit ELER-Mitteln finanzierte LEADER-Programm, ein Bottom-up-Ansatz zur Entwicklung des ländlichen Raums, informierte im Anschluss Jana Knaack von der Lokalen Aktionsgruppe Uckermark. Sie stellte die regionale Entwicklungsstrategie der LAG Uckermark vor, deren Schwerpunkte die Steigerung der Lebensqualität, die regionale Wertschöpfung und nachhaltiger Tourismus sind. „LEADER funktioniert“, so das Fazit nach der Präsentation vieler nachhaltig erfolgreicher Projekte in der Region. Damit dieser beteiligungsorientierte Ansatz erfolgreich bleibt, dürfen aber gerade die ehrenamtlichen Strukturen nicht durch übermäßigen bürokratischen Aufwand ausgebremst werden.
Das Gründungsgeschehen in der Region anzukurbeln und kreative Ideen in die Praxis zu überführen ist Ziel des ESF+ geförderten Gründungsservices an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Dr. Robert Schmidt stellte dazu bereits realisierte Projekte und aktuelle Ideen für Gründungen vor, u. a. eine KI-gestützte Maschine zum Entfernen von Unkraut in Zuckerrübenfeldern. Ein besonderer Service des Projekts ist die Beratung zu weiteren Fördermöglichkeiten, um Interessierte in allen Gründungsphasen unterstützen zu können.
Einig waren sich alle Anwesenden über die wichtige und positive Rolle, die die EU-Förderung gerade im ländlichen Raum spielt. Dafür sollte auch weiterhin nach geeigneten, zielgruppengenauen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit gesucht werden. Durch die unterschiedlichen Beiträge wurde deutlich, dass gerade die Einbindung regionaler Akteure, durch Partnerschaft und Öffentlichkeitsarbeit, dafür sorgt, dass Fördermittel sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden.
Gleichsam wurde die Praktikabilität EU-Fonds-übergreifender Förderung thematisiert sowie im Zusammenhang mit dem LEADER-Ansatz der Aspekt, dass mit dem Bottom-up-Prinzip auch ein entsprechender verwaltungsökonomischer Aufwand für die zivilgesellschaftlichen Akteurinnen/Akteure einhergeht.
Die KBS wird das neue Format des Regional-Workshops nach diesem gelungenen Auftakt in Eberswalde auch in weiteren Regionen Brandenburgs anbieten.